deutsch-österreichischer Bühnenbildner und Regisseur; Inszenierungen u. a.: "Der Menschenfeind"; "Lohengrin", "Il ritorno d'Ulisse in patria"
* 10. April 1945 Güntersberge/Harz
† 29. Oktober 1995 Tübingen
Herkunft
Axel Mantheys Vater fiel im Zweiten Weltkrieg. Der Junge wuchs in Halle auf und zog kurz vor dem Mauerbau 1961 mit seiner Mutter nach Westberlin.
Ausbildung
Nach dem Abitur studierte er Malerei an der Berliner Hochschule für Bildende Künste, erlebte die 68er-Zeit als Demonstrant und fuhr mit dem Berliner SDS nach Venedig, um die Biennale zu besetzen.
Wirken
Nach dem Examen wurde er zunächst Assistent eines Bühnenbildners in Kassel, ab 1970 war er als Bühnenbildner am kleinen Tübinger Landestheater engagiert. Die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Jürgen Gosch, beginnend mit dessen "Hamlet"-Inszenierung in Bremen (1981), prägte M.s puristisch-pointierte Gestaltungsart, seine "visuelle Entschiedenheit", wie er selbst es nannte. Schon damals führte M. den roten Vorhang als magisches Zeichen für die autonome Welt des Theaters ein, ähnlich später im Kölner "Sommernachtstraum" (1983) für die Proben zu "Pyramus und Thisbe". Eine halsbrecherisch steile, im Nichts endende Treppe diente 1982 als Chiffre für Molières "Menschenfeind"-Gesellschaft (wiederum in Köln unter Goschs Regie). ...